Artikel in ‚In Zaken‘: In Nachhaltigkeit zu investieren bedeutet, an Nachhaltigkeit zu glauben

 

ING im Gespräch mit Laarakkers

Rückbau schafft Raum für die Zukunft eines nachhaltigen Lebensumfelds. Mit modernsten innovativen Techniken, effektiven Arbeitsmethoden und der optimalen Wiederverwendung von freiwerdendem Material für die Produktion hochwertiger Rohstoffe leistet das Rückbauunternehmen Laarakkers einen wichtigen Beitrag zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft. Mit über 75 Jahren Erfahrung im (Sanierungs)- Rückbau baut Laarakkers kosteneffizient und nachhaltig zurück. Mehr als 95 Prozent aller anfallenden Materialien werden als Bau- und/oder Rohmaterial wiederverwendet. Ein Treffen zwischen ING-Unternehmensberater Martijn Leurs und Wiljan Laarakkers, Geschäftsführer und Miteigentümer von Laarakkers zusammen mit seinem Bruder Marcel.

Als Unternehmensberater hilft Martijn Leurs Geschäftspartnern, die richtige Finanzierungslösung für jede (Wachstums-)Phase ihres Unternehmens zu finden. Mit seinem Netzwerk stellt er neue Kontakte her. Martijn Leurs ist beeindruckt von den Fachkenntnissen von Laarakkers im Bereich der Wiederverwendung und insbesondere von der pionierhaften Vorgehensweise. „Ich wage zu behaupten, dass Laarakkers dem Markt weit voraus ist, insbesondere im Land van Cuijk, Nordbrabant. Ich kenne nur wenige andere Unternehmen, die bereits auf diesem Niveau über Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit nachdenken.“ In der Tat gehört das Unternehmen aus Boxmeers zur führenden Gruppe der Rückbauunternehmen in den Niederlanden. Die Niederlande sind Deutschland, wo Laarakkers seit Jahren sehr aktiv ist, im Bereich Nachhaltigkeit fünf bis sieben Jahre voraus.

4-Säulen-Modell

Laarakkers arbeitet nach dem selbsternannten „4-Säulen-Modell“: mit emissionsfreien Maschinen, der Rückgewinnung von Rohstoffen, der Digitalisierung und Logistik und schließlich der sozialen Verantwortung. Zur zweiten „Säule“ sagt Wiljan Laarakkers: „Wie können wir die beim Rückbau anfallenden Materialien so verarbeiten und behandeln, dass sie sich als Halbfabrikate eignen? Nehmen wir das Recycling von Gips: Wird er in Form von Platten, die man aus dem Abriss ‚rettet‘, wieder verwertet, oder wird er nur als Gips (Granulat) recycelt?“ „Wir sind bereits so weit, dass wir den Beton vollständig von den anderen Stoffströmen trennen können. Das führt zu einem hochwertigen Recycling: Wir machen daraus einen Kiesersatz, der wiederum für die Herstellung von Beton geeignet ist. Ziegelsteine reinigen wir vor Ort und bieten sie wieder als vollwertiges ’neues‘ Produkt an. Und was ist mit Kunststofffensterrahmen mit Glas? Diese sind selten wirklich wiederverwendbar, weil sich die Abmessungen ändern, aber auch, weil das Isolierglas heute viel strengere Anforderungen erfüllen muss: Aus der früheren „Doppelverglasung“ ist eine Dreifachverglasung geworden. Aber man kann sowohl das Glas als auch den Kunststoff und das Gummi trennen. Das ist unsere Vorgehensweise.“

Emissionsfreie Maschinen

Zurück zur ersten „Säule“, den emissionsfreien Maschinen. „Wir haben zwei Elektro-Lkw gekauft und zwei weitere wurden bestellt. Seit über drei Monaten haben wir auch einen Elektrobagger, der jetzt in Deutschland im Einsatz ist. In den Niederlanden gibt es etwa siebzig dieser Geräte, im Land van Cuijk sind wir die ersten. Diese Maschine kann problemlos einen Tag lang ihre Arbeit verrichten; wir brauchen sogar weniger Ladeinfrastruktur als erwartet: drei Mal 80 Ampere, nicht mehr als ein ’normaler‘ Stromanschluss eines Unternehmens.“

 

„Vor etwa anderthalb Jahren hat Laarakkers also auch in den ersten Elektrobagger investiert, der trotz Subventionen am Ende doch wesentlich teurer ist. Abgesehen davon, dass es unserem Unternehmensziel entspricht, können wir durch die Anrechnung der Mehrkosten beim Kunden die Betriebskosten auf dem Niveau eines konventionellen Baggers halten. Es muss also so sein, dass der Kunde ein Interesse daran hat, umweltfreundlich zu arbeiten, denn im Moment sind elektrische Maschinen auf dem Markt einfach viel teurer. Diese Maschine wird derzeit beim Rückbau der Autobahnbrücke der A1 bei Leverkusen eingesetzt und geht danach direkt auf ausdrücklichen Wunsch des Auftraggebers zu einem neuen Projekt in Deutschland.“

Die Kunden sind dabei…

Es zeigt, dass auch die Kunden mitmachen wollen. „Für unseren Maschinen- und Fuhrpark benötigen wir jedes Jahr 2,5 Millionen Liter Diesel. Wir tanken standardmäßig HVO20, was unsere CO₂-Emissionen um 20 Prozent reduziert. Und ein Kunde will sogar, dass wir HVO100 tanken, das die Emissionen um 90% senkt, aber es kostet 50 Cent mehr pro Liter. Bei diesem Projekt sind das Mehrkosten von 25.000 Euro, die der Kunde gerne zahlt.“

 

Martijn Leurs: „Laarakkers investiert hier, weil sie an die Zukunft des nachhaltigen Handelns glauben. Es geht wirklich um eine Vision der Unternehmer, nicht darum, jetzt sofort einen finanziellen Gewinn zu erzielen. Wie sind wir zusammen gekommen? Das geschah im Zusammenhang mit der Verwirklichung eines neuen Standorts in Heijen, wo Wim Martens Logistics, ein Unternehmen der Laarakkers-Gruppe, seinen Sitz hat. Das war letztes Jahr. Mit der damaligen Hausbank kam man nicht zu einer Einigung. Laarakkers ist wie wir ein Vorreiter bei nachhaltigen Investitionen. Wir unterstützen so eine Partnerschaft nur zu gerne, schließlich haben diese Beziehungen Zukunft.

 

Quelle:  Investeren in duur­zaamheid is geloven in duurzaamheid. (3.2024) In Zaken.
https://www.inzaken.nl/investeren-in-duurzaamheid-is-geloven-in-duurzaamheid/

(Übersetzt aus dem Niederländischen)

Foto: In Zaken