Die Kühltürme sind gefallen

 

Boxberg – Am Freitag, den 6. Dezember 2024, wurden drei markante Kühltürme des stillgelegten Werk II am Kraftwerk Boxberg in der Oberlausitz erfolgreich gesprengt. Um 11 Uhr fielen die rund 120 m hohen und 80 m breiten Türme planmäßig und sicher. Die Aktion, die per Livestream übertragen wurde, markiert einen weiteren Meilenstein im Rückbau des ehemaligen Kraftwerks, das Platz für innovative GigawattFactory der LEAG (Lausitzer Energie AG).

Historie und Rückbau

Das Werk II blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Von 1973 bis 1996 versorgte es die Region zuverlässig mit Energie. Nach der Stilllegung begann der schrittweise Rückbau. Bereits zwischen August und November 2024 wurde der vierte Kühlturm des Areals mit einem Kran mit Betonschere zurückgebaut. Die aktuellen Sprengungen der drei verbliebenen Kühltürme wurden von der LEAG in Zusammenarbeit mit spezialisierten Unternehmen wie der Laarakkers Democom GmbH und der ARGE Sprengtechnik Boxberg koordiniert.

Insgesamt kamen pro Kühlturm über 15.000 Tonnen Betonschutt frei, der vor Ort aufbereitet und auf dem Gelände weiterverwendet wird. Die Sprengung verlief dank sorgfältiger Vorbereitungen, darunter präzise Sägeschnitte an den Turmstrukturen, reibungslos.

Sicherheitsmaßnahmen und Zusammenarbeit

Die Sprengung wurde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Das Kraftwerksgelände war für die Öffentlichkeit gesperrt, doch ein Livestream ermöglichte Interessierten, das Ereignis live zu verfolgen. Neben der LEAG und ihrer Tochter GMB GmbH waren das Rückbauunternehmen Laarakkers Democom, ARGE Sprengtechnik, zahlreiche Ingenieurbüros, Landesbehörden und der Landkreis Görlitz in die Planung und Durchführung involviert.

Die erfolgreiche Sprengung zeigt, wie strukturierter Rückbau und visionäre Planung Hand in Hand gehen können, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Die Lausitz steht damit beispielhaft für den Strukturwandel in ehemaligen Braunkohlerevieren.

Transformation zu einem Zukunftsstandort

Unter dem Motto „Wir schaffen Platz für Zukunft“ verfolgt die LEAG ambitionierte Pläne für das 24 Hektar große Gelände. Die GigawattFactory-Initiative sieht vor, die Lausitz zu einem zentralen Standort für erneuerbare Energien, Energiespeicher und flexible Kraftwerke zu entwickeln. Insbesondere großtechnische Speicherlösungen sollen auf dem Areal entstehen, um Schwankungen bei der Stromerzeugung durch Wind- und Solaranlagen auszugleichen